Solar mit Gas

Gas in Kom­bi­na­ti­on mit Son­nen­en­er­gie

In nicht ein­mal ei­ner hal­ben Stun­den ge­langt so­viel Strah­lungs­en­er­gie von der Son­ne zur Er­de, wie die Men­schen welt­weit jähr­lich an En­er­gie ein­set­zen. Die Pflan­zen brau­chen von der Son­nen­en­er­gie ge­ra­de ein­mal 0,1 Pro­zent für die Pho­to­syn­the­se. Der Rest der En­er­gie dient der Auf­recht­er­hal­tung des Welt­kli­mas mit den Tem­pe­ra­turzo­nen, den Meers­strö­mun­gen und den Wet­ter­ver­hält­nis­sen. Die­se En­er­gie wird an­schlie­ßend als lang­wel­li­ge Wär­me­strah­lung wie­der an den Welt­raum ab­ge­ge­ben.

Von die­sen En­er­gie­strö­men wird heu­te nur ein sehr ge­rin­ger Teil ge­nutzt, was an den qua­li­ta­ti­ven Ei­gen­schaf­ten der Son­nen­en­er­gie liegt. Durch sai­so­na­le und ta­ges­zeit­li­che Un­ter­schie­de schwankt das An­ge­bot an En­er­gie. Bis­her ist auch ei­ne Spei­che­rung zur An­pas­sung an die Be­dürf­nis­se der Men­schen nur be­schränkt mög­lich. Bei ei­nem ho­hen tech­ni­schen Auf­wand ist die Spei­che­rung im­mer mit sehr ho­hen Ver­lus­ten ver­bun­den. Ein Drit­tel des ge­sam­ten En­er­gie­be­darfs macht die Raum­wär­me oder die Warm­was­ser­be­rei­tung aus. Da­bei lie­gen die ge­for­der­ten Tem­pe­ra­tu­ren weit un­ter 100 Grad Cel­si­us. In der Re­gel amor­ti­sie­ren sich die In­ves­ti­tio­nen über ei­nen Zeit­raum von rund 15 Jah­ren. Da­her ist die­ser Be­reich be­son­ders gut für die Nut­zung der Son­nen­en­er­gie ge­eig­net.

Da­bei müs­sen je­doch die ta­ges­zeit­li­chen und sai­so­na­len Schwan­kun­gen des Son­nen­lichts aus­ge­gli­chen wer­den – und hier­für ist Erd­gas be­son­ders gut ge­eig­net. Erd­gas ist fast so um­welt­scho­nend wie die Son­nen­en­er­gie, denn es ist schad­stoff­arm, ver­brennt rück­stands­los und hat die güns­tigs­te CO2-​Bi­lanz al­ler fos­si­len En­er­gi­en.
Am meis­ten ver­brei­tet ist ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Son­nen­en­er­gie und Erd­gas bei der Hei­zung. So wird die Dif­fe­renz zwi­schen der Son­nen­wär­me und der Soll-​Tem­pe­ra­tur ide­al ab­ge­deckt. In ei­nem se­pa­ra­ten Boi­ler er­folgt dann die Er­wär­mung des Was­sers. Bei ei­ni­gen Sys­te­men ist der Boi­ler im Spei­cher in­te­griert, was sich auf die Wahl des Gas­kes­sels aus­wirkt.

Ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te sind So­lar-​Kom­bi­ge­rä­te, in de­nen sich der Spei­cher, der Bren­ner mit Wär­me­tau­scher und der Boi­ler in ei­nem Ge­rät be­fin­det. So kommt die Son­nen­en­er­gie nicht nur der Warm­was­ser­be­rei­tung zu­gu­te, son­dern auch der Hei­zung.
Ei­ne drit­te Va­ri­an­te ist ein Kes­sel, der nach dem So­lar­spei­cher ge­schal­tet ist. Hier fin­det ei­ne Vor­l­auf­nach­wär­mung statt. Der Kes­sel muss in son­nen­rei­chen Zei­ten nur sehr we­nig nach­hei­zen, wes­halb hier die Bren­ner­mo­du­la­ti­on und ei­ne tie­fe Mi­ni­mal­leis­tung von gro­ßer Be­deu­tung sind.

Wäh­rend die Son­nen­wär­me im Som­mer meist nur zur Was­serer­wär­mung und nicht für die Hei­zung her­ge­nom­men wird, kann sie aber auch zum Be­trieb ei­nes Ab­sor­bers ge­nutzt wer­den. Die­ser er­zeugt aus Wär­me Käl­te für ei­ne Kli­ma­an­la­ge. Das Nach­hei­zen ist auch hier durch ei­nen Gas­kes­sel sinn­voll, denn so wird der Wir­kungs­grad des Ab­sor­bers mit hö­he­ren Vor­lauf­tem­pe­ra­tu­ren ge­stei­gert. Al­ler­dings müs­sen sol­che An­la­gen in­di­vi­du­ell ge­plant und an die Be­dürf­nis­se des Ver­brau­chers so­wie an die ört­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten an­ge­passt wer­den.